Reportagen, Dokumentationen, Biografien und investigative Recherchen: Die Feature AutorInnen gehen auf Entdeckungsreise und recherchieren Themen, die bewegen. Dafür reisen sie um die ganze Welt - oder nach nebenan.
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Kapitulation: Von der "Stunde Null" zum Tag der Befreiung
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Für viele Deutsche kommt die Kapitulation am 8.5.1945 als Katastrophe. 40 Jahre später deutet Richard von Weizsäcker sie zur Befreiung um und gibt damit der kollektiven Erinnerung eine neue Richtung.
In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:
- wie das Ende der Kämpfe international gefeiert wird,
- warum die Deutschen zunächst kaum um die Opfer trauern,
- von einer einzigartigen Erinnerungslandschaft mit zahlreichen Mahnmalen,
- warum Richard von Weizsäckers Rede - bei aller Kritik - immer noch aktuell ist.
Es ist der Morgen des 8. Mai 1945. Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht ist unterzeichnet, die Kämpfe in Europa sind beendet. Die traurige Bilanz: Sechs Millionen ermordete Juden, 60 bis 70 Millionen Tote wird der Krieg an seinem Ende am 2. September 1945 insgesamt gefordert haben. Doch Trauer kommt im Gefühlshaushalt der Nachkriegsdeutschen kaum vor. Stattdessen gibt es Selbstmitleid und Opferstilisierung.
Mittlerweile hat sich der Blick auf das Kriegsende grundlegend gewandelt - auch, weil es immer wieder Denkanstöße und Zäsuren gibt, die den Fluss der Erinnerung in andere Bahnen leiten. Die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker 1985 ist so eine Zäsur. Er spricht von einem "Tag der Befreiung" und fordert, den 8. Mai nicht als Niederlage zu sehen.
Es ist ein wichtiger Schritt, aber nur ein erster. Weizsäcker wendet sich entschieden gegen jede Forderung nach einem „Schlussstrich“ unter den NS-Verbrechen. Die Erinnerung daran versteht er als dauerhafte Verpflichtung.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Frank Bajohr, Historiker, Gründungsdirektor des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte der LMU
- Daniel Greene, Historiker, Professor an der Northwestern University in Illinois und Kurator am US Holocaust Memorial Museum in Washington, DC
- Harald Jähner, Publizist und Autor
- Frank Bajohr: Der Holocaust. Ergebnisse und neue Fragen der Forschung. Frankfurt/M. 2015
- Daniel Greene und Edward Phillips: Americans and The Holocaust. A Reader. New Brunswick 2022
- Harald Jähner: Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955. Berlin 2019
Weiterführende Links:
- Zeitzeichen: 15.04.1920 - Geburtstag Richard von Weizsäcker
- Stichtag: 23. Januar 1943 - Hitler lehnt Kapitulation in Stalingrad ab
- Website des United States Holocaust Memorial Museum
Hörtipp:
Podcast-Interview von Almut Finck mit Frank Bajohr im Historycast: „Holocaust - Alles erforscht?“
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an [email protected]
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Almut Finck
Redaktion: Carolin Rückl und Frank Zirpins
Technik: Annette Skrzydlo
3030 Episoden
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In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:
- wie das Ende der Kämpfe international gefeiert wird,
- warum die Deutschen zunächst kaum um die Opfer trauern,
- von einer einzigartigen Erinnerungslandschaft mit zahlreichen Mahnmalen,
- warum Richard von Weizsäckers Rede - bei aller Kritik - immer noch aktuell ist.
Es ist der Morgen des 8. Mai 1945. Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht ist unterzeichnet, die Kämpfe in Europa sind beendet. Die traurige Bilanz: Sechs Millionen ermordete Juden, 60 bis 70 Millionen Tote wird der Krieg an seinem Ende am 2. September 1945 insgesamt gefordert haben. Doch Trauer kommt im Gefühlshaushalt der Nachkriegsdeutschen kaum vor. Stattdessen gibt es Selbstmitleid und Opferstilisierung.
Mittlerweile hat sich der Blick auf das Kriegsende grundlegend gewandelt - auch, weil es immer wieder Denkanstöße und Zäsuren gibt, die den Fluss der Erinnerung in andere Bahnen leiten. Die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker 1985 ist so eine Zäsur. Er spricht von einem "Tag der Befreiung" und fordert, den 8. Mai nicht als Niederlage zu sehen.
Es ist ein wichtiger Schritt, aber nur ein erster. Weizsäcker wendet sich entschieden gegen jede Forderung nach einem „Schlussstrich“ unter den NS-Verbrechen. Die Erinnerung daran versteht er als dauerhafte Verpflichtung.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Frank Bajohr, Historiker, Gründungsdirektor des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte der LMU
- Daniel Greene, Historiker, Professor an der Northwestern University in Illinois und Kurator am US Holocaust Memorial Museum in Washington, DC
- Harald Jähner, Publizist und Autor
- Frank Bajohr: Der Holocaust. Ergebnisse und neue Fragen der Forschung. Frankfurt/M. 2015
- Daniel Greene und Edward Phillips: Americans and The Holocaust. A Reader. New Brunswick 2022
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Weiterführende Links:
- Zeitzeichen: 15.04.1920 - Geburtstag Richard von Weizsäcker
- Stichtag: 23. Januar 1943 - Hitler lehnt Kapitulation in Stalingrad ab
- Website des United States Holocaust Memorial Museum
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