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Kostbare Kritzeleien

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Vor kurzem haben mein Mann und ich unsere Wohnung neu gestrichen. Nach mehr als zehn Jahren hatten es die Wände wirklich nötig. Und wir haben auch gleich umdekoriert. Die Wände in unserer Wohnung haben sich all die Jahre über immer mehr mit den Kunstwerken gefüllt, die unsere Kinder in der Kita und in der Grundschule produziert haben. Nun sind unsere Kinder aber inzwischen ein bisschen größer. Und sie wollten nicht mehr ständig ansehen, was sie als kleine Jungs gekrakelt und geschmiert hatten. Und sie wollten auch nicht mehr, dass alle unsere Gäste diese Bilder sehen. Deswegen haben wir das alles jetzt mal abgehängt. Unsere Jungs hätten die ganzen Bilder am liebsten gleich weggeschmissen, so peinlich sind sie ihnen inzwischen.

Aber da habe ich eingegriffen! Ich finde diese Bilder von Hunden mit fünf Beinen und von Regenbogen mit zerlaufenen Farben immer noch wunderschön. Denn es waren ja meine Kinder, die sie gemalt hatten. Und ich erinnere mich so gern an ihre leuchtenden Gesichter, wenn sie wieder mit einem Bild ankamen. Und wie stolz sie darauf waren, dass sie das selber hingekriegt haben.

Ich tue diese Bilder jetzt alle sorgfältig in eine Kiste, wo sie sicher aufbewahrt sind. Und ich bin sicher: noch lange, wenn die Kinder schon aus dem Haus sein werden, werde ich manches Mal diese Kiste aufmachen. Und ich werde mir diese wunderbaren Bilder ansehen, die unsere Kinder heute nicht mehr haben wollen. Wie gut, dass ich mich dieser Bilder erbarmt habe und nicht zugelassen habe, dass sie verloren gehen.

Daran denke ich, wenn ich die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine für den heutigen Tag lese. Hier steht in Psalm 145, Vers 9: „Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.“

Vielleicht geht es Gott mit mir ja auch ein bisschen so wie mir mit meinen Kindern. Ich mag auch vieles von dem nicht besonders, was ich so an mir habe und was ich so produziere. Da gibt es so einiges, was ich am liebsten gar nicht mehr anschauen würde und bei dem ich froh wäre, wenn es einfach im Mülleimer der Geschichte verschwinden würde. Und es ist mir manchmal ein bisschen peinlich, dass Gott das alles sieht und dass ich es vor Gott nicht verstecken kann.

In der Bibel heißt es durchaus, dass Gott alles sieht. Aber die Frage ist ja: Wie verhält er sich diesem allem gegenüber, was er da sieht? Hier in diesem Psalmwort steht es: er ist gütig, und er erbarmt sich. Gott ist allen Menschen gütig und er erbarmt sich aller seiner Werke. Alle Menschen sind Gottes Werke. Und Gott sieht seine Menschen voller Güte und Erbarmen an.

Ich stelle mir vor, wie Gott meine eigenen allzu menschlichen krummen Striche sieht, die ich versuche, in meinem Beruf auf die Welt zu zeichnen. Und meine so oft mehr gewollten als gekonnten Versuche, im zwischenmenschlichen Bereich besonders schöne Kunstwerke zu produzieren. Die Farbkleckse, die mir dabei völlig danebengehen. Die Stellen, wo ich versucht habe zu radieren, und die dadurch jetzt nur umso schlimmer aussehen. Gott erbarmt sich all dessen. Und vielleicht sitzen Gott und ich ja eines Tages im Jenseits zusammen da, und Gott packt seine große Kiste aus und schaut mit mir zusammen alles das an, was ich im Lauf meines Lebens so produziert habe. Und Gott lächelt.

Autor: Jutta Schierholz


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Aber da habe ich eingegriffen! Ich finde diese Bilder von Hunden mit fünf Beinen und von Regenbogen mit zerlaufenen Farben immer noch wunderschön. Denn es waren ja meine Kinder, die sie gemalt hatten. Und ich erinnere mich so gern an ihre leuchtenden Gesichter, wenn sie wieder mit einem Bild ankamen. Und wie stolz sie darauf waren, dass sie das selber hingekriegt haben.

Ich tue diese Bilder jetzt alle sorgfältig in eine Kiste, wo sie sicher aufbewahrt sind. Und ich bin sicher: noch lange, wenn die Kinder schon aus dem Haus sein werden, werde ich manches Mal diese Kiste aufmachen. Und ich werde mir diese wunderbaren Bilder ansehen, die unsere Kinder heute nicht mehr haben wollen. Wie gut, dass ich mich dieser Bilder erbarmt habe und nicht zugelassen habe, dass sie verloren gehen.

Daran denke ich, wenn ich die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine für den heutigen Tag lese. Hier steht in Psalm 145, Vers 9: „Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.“

Vielleicht geht es Gott mit mir ja auch ein bisschen so wie mir mit meinen Kindern. Ich mag auch vieles von dem nicht besonders, was ich so an mir habe und was ich so produziere. Da gibt es so einiges, was ich am liebsten gar nicht mehr anschauen würde und bei dem ich froh wäre, wenn es einfach im Mülleimer der Geschichte verschwinden würde. Und es ist mir manchmal ein bisschen peinlich, dass Gott das alles sieht und dass ich es vor Gott nicht verstecken kann.

In der Bibel heißt es durchaus, dass Gott alles sieht. Aber die Frage ist ja: Wie verhält er sich diesem allem gegenüber, was er da sieht? Hier in diesem Psalmwort steht es: er ist gütig, und er erbarmt sich. Gott ist allen Menschen gütig und er erbarmt sich aller seiner Werke. Alle Menschen sind Gottes Werke. Und Gott sieht seine Menschen voller Güte und Erbarmen an.

Ich stelle mir vor, wie Gott meine eigenen allzu menschlichen krummen Striche sieht, die ich versuche, in meinem Beruf auf die Welt zu zeichnen. Und meine so oft mehr gewollten als gekonnten Versuche, im zwischenmenschlichen Bereich besonders schöne Kunstwerke zu produzieren. Die Farbkleckse, die mir dabei völlig danebengehen. Die Stellen, wo ich versucht habe zu radieren, und die dadurch jetzt nur umso schlimmer aussehen. Gott erbarmt sich all dessen. Und vielleicht sitzen Gott und ich ja eines Tages im Jenseits zusammen da, und Gott packt seine große Kiste aus und schaut mit mir zusammen alles das an, was ich im Lauf meines Lebens so produziert habe. Und Gott lächelt.

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